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Mehr Zeit für gute Arbeit

1. Verlässliche Ausstattung für mittelbare pädagogische Arbeit

Zur Gestaltung einer qualitativ hohen pädagogischen Arbeit brauchen Erzieher*innen Zeit für die mittelbare Vor- und Nachbereitung, Zeit für Absprachen und Teamsitzungen und sie brauchen Zeit für Eltern- und Netzwerkarbeit. Eine deutliche Ausweitung der bestehenden stellenbezogenen Ausstattung für die mittelbare pädagogische Arbeit (mpA) ist in der derzeitigen Arbeitssituation zumeist ein frommer Wunsch. Deshalb ist ein verbesserter Personalschlüssel wiederum eine Voraussetzung dafür, dass die dringend notwendige verlässliche Ausstattung mit Verfügungszeiten nicht dem Druck der engen Dienstpläne zum Opfer fällt.

Parallel zur Verbesserung des Personalschlüssels kann und muss deshalb auch die Ausstattung der Erzieher*innenstellen mit Verfügungszeiten verlässlich realisiert werden.

Zur Aufgabenerfüllung brauchen Erzieher*innen ca. 23% ihrer Arbeitszeit für mittelbare pädagogische Tätigkeiten. Für eine Vollzeitstelle bedeutet dies ca. 9 Stunden pro Woche.

2. Unterstützung der Teams in der fachlichen Begleitung von berufsbegleitenden Auszubildenden und anderen Quereinsteiger*innen

Erzieher*innen werden auf absehbare Zeit sehr begehrte Fachkräfte bleiben und auch unsere Forderungen nach einer verbesserten Personalausstattung müssen sich dem Dilemma des Fachkräftemangels stellen. Der Ganztag als ein großes und weiterhin attraktives Beschäftigungsfeld für den Erzieher*innenberuf ist deshalb aufgefordert, seinen Beitrag zur Ausbildung der notwendigen Fachkräfte deutlich stärker als bisher zu leisten. Konkret bedeutet dies eine Öffnung der Teams für den Quereinstieg über die berufsbegleitende Ausbildung, aber auch die anderen Wege des Quereinstiegs (verwandte Berufe, besonderes Konzept, ausländische Abschlüsse). Das bedeutet eine Bereicherung der Ganztagsteams, aber auch eine Herausforderung für die jetzigen Fachkräfte.

Wir fordern deshalb:
• Die Ausstattung der Teams für die Anleitung der Studierenden in berufsbegleitender Ausbildung muss analog zum Kitabereich gestaltet werden (= 3h / Woche im ersten Ausbildungsjahr, 2h / Woche im zweiten Ausbildungsjahr, 1 / h Stunde im dritten Ausbildungsjahr in der berufsbegleitenden Ausbildung).
• Diese Anleitungsressource muss auch den Angeleiteten selbst zur Verfügung stehen: diese sollen ebenfalls mit 3h/Woche im ersten Ausbildungsjahr, 2h /Woche im zweiten Ausbildungsjahr, 1/h Stunde im dritten Ausbildungsjahr mit ihrer wöchentlichen Arbeitszeit finanziert, aber nicht auf den Personalschlüssel angerechnet werden.
• Für sonstige Quereinsteigende ist eine Anleitungsressource sowohl für die Quereinsteigenden als auch für die Anleitenden in den ersten 12 Monaten von mindestens 2h / Woche zur Verfügung zu stellen.